Der elegante, sehr landschaftstypische spätgotische Kirchturm von St. Clemens ist das älteste, das höchste, das unverwechselbarste Bauwerk Kaldenkirchens. Es prägt die Silhouette der Stadt.
Im Jahre 1487 nahmen die Kaldenkirchener beim Venloer Kreuzherrenkloster ein Darlehen von 260 rheinischen Goldgulden auf und errichteten den heute mithin 525 Jahre alten Turm. 1903 wurde der Turmhelm verändert und um 28 Meter deutlich erhöht. Im Turm mit seinem äußerlich charakteristischen Wechsel von gebrannten Ziegeln und Natursteinbändern befinden sich zwei wertvolle Glocken aus den Jahren 1425 und 1426.
Der Turm hatte mehrere Aufgaben: in Kriegszeiten war er Wachtturm, den Menschen war er mit seiner Uhr der einzige Ort einer verbindlichen öffentlichen Zeitangabe und natürlich lud sein Geläute ein zum Gottesdienst und zu den wichtigsten Ereignissen im Leben der Gemeinde, Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen. Dieses durch Alter und Funktionen ehrwürdige Bauwerk hat es verdient, für ein weiteres halbes Jahrtausend erhalten zu werden.
Prof. Dr. Leo Peters, Kaldenkirchen